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Pressemeldung – 02.02.2022

In der Jahresbilanz 2021 wechseln sich Licht und Schatten ab

Zahl der beruflichen Integrationen erreicht fast wieder Vor-Corona-Niveau

Das Jahr 2021 verlief für die Jobcenter Wuppertal AöR wie eine Berg- und Talfahrt. Nach den schrittweisen Lockerungen im Frühjahr, musste im Herbst vor allem das Präsenzangebot wieder zurückgefahren werden. Das betraf die Eingangszonen, die Beratung durch die Fachkräfte und die Bildungsangebote. Dennoch konnte mit 7.080 Integrationen in sozialversicherungspflichtige Arbeit oder Ausbildung fast wieder der Spitzenwert von 2019 erreicht werden.

„Auf den ersten Blick sind das sehr gute Zahlen“, freut sich Thomas Lenz, Vorstandsvorsitzender des Jobcenters. Der Arbeitsmarkt hat sich gerade in für Jobcenter-Kund*innen wichtigen Branchen als sehr aufnahmefähig erwiesen. „Eine Pandemie muss organisiert werden und das ist für viele Bereiche wie Logistik, Versand, Handel oder Produktionshilfen sehr personalaufwändig.“ Gerade im zweiten Halbjahr nahm die Zahl der Integrationen trotz wieder verschärfter Maßnahmen deutlich zu und das unter Einhaltung des obersten Ziels der Sicherung der Zahlungen zum Lebensunterhalt und der Bearbeitung von Neuanträgen.

Als Einrichtung der kritischen Infrastruktur hat sich die Organisation auch im zweiten Jahr der Pandemie bewährt. „Der Krisenmodus mit sich ständig ändernden Rahmenbedingungen ist fast zur Normalität geworden“, stellt Uwe Kastien, Vorstand Personal und Finanzen fest. Vor allem durch flexible Arbeitsmodelle und dem hohen Digitalisierungsgrad sei es jederzeit möglich gewesen, zwischen Präsenz- und Distanzmodus zu wechseln. Vor allem dank der elektronischen Akte konnten die meisten Anträge und Anliegen kontaktlos bearbeitet werden. 

Die Botschaft des Jobcenters „Wir sind weiter für Sie da“

Wichtig war den Verantwortlichen des Jobcenters das Signal, in jeder Phase der Pandemie weiter für die leistungsberechtigten Bürger*innen erreichbar zu sein. Die Botschaft lautete „Wir sind weiter für Sie da“. Dazu gehörte der Ausbau der zentralen telefonischen Hotline, die im ersten Halbjahr 2022 nochmals personell aufgestockt wird. Und wo notwendig und gewünscht, war auch der persönliche Kontakt vor Ort möglich.

„Wir haben in der Pandemie gelernt, dass digitale Formate hilfreich sind, aber dass sie persönliche Gespräch nicht ersetzen können. Das gilt vor allem für Menschen in schwierigen Problemlagen und wenn es um die Aufnahme von Arbeit, Ausbildung oder eines Sprachkurses geht“, berichtet Dr. Andreas Kletzander, Vorstand Arbeitsmarkt und Kommunikation. Vor allem junge Menschen mit unklaren Berufswünschen wurden weiterhin in Präsenz beraten.

Als Folge des sehr individuellen Beratungsansatzes konnten die Vermittlungen in Ausbildung gegenüber dem Vorjahr um 140 auf 581 erhöht werden. Positiv hat sich dabei auch ausgewirkt, dass das Jobcenter 100 zusätzliche außerbetriebliche Ausbildungsplätze für junge Menschen mit besonderem Unterstützungsbedarf geschaffen hat.

Die Vermittlungen in Ausbildung, aber auch die zusätzlichen 190 neuen Beschäftigungsverhältnisse nach dem Teilhabechancengesetz fließen in die Gesamtzahl von rund 7.080 sozialversicherungspflichtigen Integrationen ein, das sind 800 mehr als 2020.

Trotz guter Zahlen gibt es auch Verlierer

Auch wenn viele Zahlen sich schon wieder dem Vor-Corona-Niveau angenähert haben, gibt es auch Personengruppen, die unter den Rahmenbedingungen der Pandemie ganz besonders gelitten haben. Das sind Alleinerziehende, leistungsschwächere Jugendliche, Menschen mit gesundheitlichen Einschränkungen oder Neuzugewanderte. „Einige von ihnen haben Integrationsrückschritte gemacht, andere haben wir zwischenzeitlich sogar verloren“, hat Thomas Lenz beobachtet.

Der Schwerpunkt für 2022 wird daher sein, diesen Menschen wieder Anschluss an Gesellschaft und Arbeitsleben zu ermöglichen. Die finanziellen Rahmenbedingungen sind gut: mit rund 46,4 Mio. Euro steht ein ähnlich großes Budget zur beruflichen Eingliederung zur Verfügung wie im Vorjahr. „Ausweiten werden wir niedrigschwellige Angebote für junge Menschen, die Sprachkursberatung, aber auch die Förderung der beruflichen Weiterbildung. Allein für letztgenanntes stehen rund 5,5 Mio. Euro zur Verfügung“, so Dr. Kletzander.

Das Megathema für 2022 und die Folgejahre wird das Thema Gesundheitssorge und Teilhabe am Arbeitsmarkt sein. „Je länger Menschen im Leistungsbezug sind, desto größer sind ihre gesundheitlichen Einschränkungen“, berichtet Thomas Lenz. „Daher haben wir nicht nur unsere Maßnahmen um Gesundheitsmodule erweitert, sondern mit „Bergauf“ ein Gesundheitsprojekt für alleinstehende Frauen gestartet.“ Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms rehapro mit 12 Mio. Euro für die nächsten fünf Jahre gefördert. Ziel ist es, 700 Frauen mit gesundheitlichen Einschränkungen die Rückkehr zur beruflichen und sozialen Teilhabe zu ermöglichen.

 

Zahlen und Fakten

2021 2020
Regelleistungsberechtigte            47.019* 48.572
Bedarfsgemeinschaften     22.956* 23.634
Erwerbsfähige Leistungsberechtigte 32.691* 33.579
Integrationsquote   20,7%**

17,2 %

Abgänge in sozialversicherungspflichtige Arbeit und Ausbildung                 

7.080**

6.256

Regelleistungen zum Lebensunterhalt

199,4 Mio. Euro

186,7 Mio. Euro

Kosten der Unterkunft und einmalige

Leistungen der Kommunen

126,4 Mio. Euro

124,1 Mio. Euro

Eingliederungstitel   

47,87 Mio. Euro

43,6 Mio. Euro

Leistungen nach dem Bildungs-und Teilhabepaket  

6,6 Mio. Euro          

5,9 Mio. Euro

  *Vorläufige Werte                                                                 **Hochrechnung                                                                                                                                           

Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Jobcenter Wuppertal AöR

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